Techno-Stress
Digitale Technologien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie erleichtern Arbeitsprozesse, fördern die Kommunikation und steigern die Effizienz. Doch diese ständige Vernetzung bringt auch Herausforderungen mit sich: Techno-Stress. Dieser Begriff beschreibt die Belastungen, die durch die Nutzung digitaler Technologien entstehen – von Informationsüberflutung bis hin zu ständiger Erreichbarkeit.
Riedl, Fischer und Reuter (2022) zeigen in ihrer Studie hierzu, dass Techno-Stress ein wachsendes Problem in der modernen Arbeitswelt ist. Doch was genau verursacht diesen Stress, welche Auswirkungen hat er – und wie können wir uns davor schützen?

Was ist Techno-Stress?
Laut Riedl et al. (2022) ist Techno-Stress eine spezifische Form von Stress, die durch die Omnipräsenz digitaler Technologien verursacht wird. Bereits in den 1980er-Jahren wurde das Phänomen erforscht, doch mit der Verbreitung von Smartphones, Remote-Arbeit und digitaler Kommunikation hat es eine neue Dimension erreicht.
Die Forscher haben zehn Hauptkategorien von Techno-Stress identifiziert:
- Komplexität – Überforderung durch komplizierte digitale Systeme
- Gestörte Work-Life-Balance – Unklare Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben
- Angst vor Jobverlust – Befürchtung, durch Automatisierung ersetzt zu werden
- Verletzung der Privatsphäre – Unsicherheit im Umgang mit persönlichen Daten
- Informationsüberflutung – Zunahme von Aufgaben durch digitale Kommunikation
- Sicherheitsprobleme – Angst vor Hackerangriffen und Datenverlust
- Sozialer Druck – Erwartung permanenter Erreichbarkeit
- Unzureichende Unterstützung – Fehlender technischer Support bei Problemen
- Unzuverlässigkeit der Technik – Ständige Störungen und Systemausfälle
- Mangelnde Nützlichkeit – Digitale Tools, die nicht optimal auf Arbeitsanforderungen abgestimmt sind
Welche Auswirkungen hat Techno-Stress auf uns?
Studien zeigen, dass Techno-Stress erhebliche gesundheitliche und psychologische Folgen haben kann:
- Erhöhte Cortisolwerte: Untersuchungen mit neurobiologischen Messungen haben gezeigt, dass Techno-Stress die Ausschüttung von Stresshormonen steigert (Riedl et al., 2012).
- Burnout und Erschöpfung: Dauerhafte Belastung durch digitale Technologien führt zu emotionaler Erschöpfung (Gimpel et al., 2018).
- Kognitive Überlastung: Multitasking und ständige Unterbrechungen reduzieren die Konzentrationsfähigkeit und Produktivität (Benlian, 2020).
- Schlafprobleme: Die Nutzung digitaler Geräte am Abend kann die Melatoninproduktion hemmen und Schlafstörungen begünstigen (Tams et al., 2014).
3 Strategien zur Reduzierung von Techno-Stress
1. Bewusstes Technologie-Management
- Digitale Detox-Zeiten: Regelmäßige Offline-Phasen fördern die Erholung.
- E-Mail-Regeln: Feste Zeiten für das Beantworten von Nachrichten verhindern ständige Unterbrechungen.
- Benachrichtigungen ausschalten: Reduziert Ablenkungen und verbessert die Konzentration.
2. Gesunde Arbeitsstrukturen schaffen
- Klare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit: Keine beruflichen E-Mails außerhalb der Arbeitszeiten.
- Ergonomische Arbeitsplätze: Verhindert Verspannungen und Ermüdung.
- Regelmäßige Bewegungspausen: Fördert die geistige Frische und reduziert Stress.
3. Achtsamkeit und Stressmanagement
- Atemtechniken und Meditation: Fördert die Resilienz gegenüber digitalen Reizen.
- Neurobiologische Methoden nutzen: Studien zeigen, dass regelmäßige Bewegung und Kälteexposition die Stressverarbeitung verbessern können (Riedl, 2021).
Techno-Stress ist ein ernstzunehmendes Phänomen, das nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch unsere Produktivität beeinträchtigt. Die Forschung zeigt, dass eine bewusste Nutzung digitaler Technologien, klare Abgrenzungen im Arbeitsleben und gezielte Stressmanagement-Techniken dazu beitragen können, die negativen Effekte zu minimieren.
Quellen:
- Riedl, R., Fischer, T., & Reuter, M. (2022). Fragebogen zur Messung von digitalem Stress im Arbeitskontext. Wirtschaftsinformatik & Management, 14(4), 262–272. https://doi.org/10.1365/s35764-022-00418-2
- Riedl, R. (2013). On the biology of technostress: Literature review and research agenda. ACM SIGMIS Database, 44(1), 18–55. https://doi.org/10.1145/2436239.2436242
- Benlian, A. (2020). A daily field investigation of technology-driven stress spillovers from work to home. MIS Quarterly, 44(3), 1259–1300. https://doi.org/10.25300/MISQ/2020/14911
- Tams, S. et al. (2014). NeuroIS—alternative or complement to existing methods? Journal of the Association for Information Systems, 15(10), 723–753. https://doi.org/10.17705/1jais.00374
tysk psykolog# tysktalende psykolog# tysk psykolog Aarhus# tysk Aarhus# interkulturel psykolog# interkulturel psykolog aarhus
tysk psykolog# tysktalende psykolog# tysk psykolog Aarhus# tysk Aarhus# interkulturel psykolog# interkulturel psykolog aarhus